Im Wottawattal des Böhmerwaldes lag eine der ältesten Glashütten, welche im Jahre 1850 von Johann Lötz, dem Begründer der Firma, käuflich erworben wurde.
Im Jahre 1879 übernahm Max Ritter von Spaun, ein Enkel des Joh. Lötz, von seiner Großmutter die Fabrik und führte dieselbe unter der alten Firma "Joh. Lötz Witwe" weiter.
Das Glas konnte kunstvoll alle Arten von Onyx, Jaspis, Carneol, Malachit, Lapis, das Intarsiaglas, usw. imitieren. Die aus der Fabrik hervorgegangenen Luxusgläser erwarben die höchsten Auszeichnungen. In der Jubiläumsausstellung 1888 sah man die von Hofrat Storck entworfene, von der Firma Lötz in Grauonyx ausgeführte "Kaiser Franz Josefs-Vase", die größte Vase, welche bis dahin aus Glas geblasen wurde. Ebenso wurden auch die meisten Weltausstellungen mit besonderen Erzeugnissen der Firma beschickt und mit den höchsten Auszeichnungen prämiert, unter anderem der Grand-Prix Paris 1889, Prix de Progrès und Ehrendiplom Brüssel 1888 sowie die Ehrendiplome aus Wien, München, Antwerpen, Chicago, San Francisco, usw.
Max Ritter von Spaun wurde wegen seiner Verdienste um die Glasindustrie wiederholt ausgezeichnet.
Ähnlich wie bei den Gläsern von Louis Comfort Tiffany konnte Loetz Gläser im Phänomen-Dekor mit metallisch irisierenden Farbgläsern auf einem sehr hohen Niveau herstellen. Das Unternehmen hatte Kontakte mit anderen Herstellern wie J. & L. Lobmeyr und E. Bakalowits Söhne in Wien sowie den Argentor-Werken. Namhafte Künstler, mit denen zusammengearbeitet wurde, waren Josef Hoffmann, Koloman Moser und die Wiener Werkstätte. Der Höhepunkt der Zusammenarbeit geschah in den Jahren nach 1900. Die Firma wurde bei der Weltausstellung in Paris prämiert und erhielt Auszeichnungen in Chicago und St. Louis.
Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges und der Zusammenbruch der Monarchie brachten dem Unternehmen schwere Zeiten. Der Zweite Weltkrieg und die Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung der Tschechoslowakei, und somit ein Großteil der Angestellten, bedeuteten jedoch das komplette Ende des Unternehmens.